Historische Experimente im Physikunterricht
Samstag, 31. März, 11:00 Uhr, H4
Historische Aspekte werden mittlerweile recht häufig als Ergänzung für den Physikunterricht vorgeschlagen. Allerdings erfolgt der Einbezug zumeist über narrative Ansätze; dies bedingt gerade angesichts der Bedeutung von Experimenten für die Ausbildung ein wesentliches Defizit.
An der Universität Oldenburg wird seit etwa zwanzig Jahren ein Ansatz verfolgt, in dem explizit versucht wird, historische Experimente in der Ausbildung einzusetzen. Derartige Versuche werden sowohl in der Ausbildung von Lehramtsstudierenden eingesetzt als auch im Rahmen von schulischen Unterrichtsversuchen. Dabei werden zum Teil Geräte verwendet, die quellengetreu nachgebaut worden sind, daneben aber auch solche, die eher als funktionsgetreue Nachbauten bezeichnet werden können.
Die Motivation für die Entwicklung eines derartigen Ansatzes besteht einerseits in der Überzeugung, dass derartige Experimente zur Entwicklung eines Verständnisses physikalischer Sachverhalte beitragen können. Andererseits können die Experimente über das bloße Vermitteln fachwissenschaftlicher Fakten hinaus einem wissenschaftspropädeutischen Zweck dienen, indem sie Einblicke in die physikalische Erkenntnisproduktion und deren Rahmenbedingungen ermöglichen.
Im Rahmen des Vortrags wird dieser Ansatz anhand ausgewählter Beispiele vorgestellt werden, wobei auch einige der verwendeten Experimente vorgeführt werden.
Peter Heering
Institut für Physik, Universität Augsburg, Universitätsstr. 1, 86159 Augsburg